Sydneys most famous beaches & Balmain
Oktober 12th, 2006 by yannick
Mein zweiter Tag in Sydney begann mit einem sonnigen Sonntagmorgen. Ich bin um kurz vor 6h aufgewacht, habe dann ein bischen in meinem Lonely Planet gelesen und bin dann in die Küche gegangen. Mittlerweile war es fast 7, die Sonne schien mit voller Power und ich hatte Hunger. Jim war schon wach und bot mir eine von seinen Orangen, sowie ein Toast und Tee (typisch Engländer) an. Ich nahm dankend an, dachte ich doch, dass breakfast im Preis included sein sollte- Pustekuchen.
Nach dem Frühstück fragte ich James, ob er wüsste, ob in der Nähe des Hostels irgendwo ein Park zum Joggen sei. Ich hatte gestern zwar schon einen schönen Park gefunden, aber
irgendetwas bewegte mich dazu, ihn zu Fragen. Und ich hatte Glück: er bot an, mit mir in
ein paar Minuten seine Klappräder auszupacken und mit mir eine Runde zu drehen. Das tat er dann auch. So gegen halb Acht sind wir dann von Balmain Richtung Südwesten durch den Stadtteil Rozelle gefahren. Sehr bald sind wir dann nach rechts abgebogen und am Wasser entlang weitergefahren. Ich war begeistert! Ich in Sydney- immernoch unglaublich.
James war auch erst seit einer Woche in Australien. Er suchte eine Wohnung in Balmain für sich, seine Freundin Kim und ihre Tochte Kate. Also sind wir die verschiedenen Orte abgefahren, an denen sich James schon Wohnungen angeschaut hatte. Eine 2-Zimmer-Wohung mit Küche und Bad sowie Blick auf den Parramatta-River für 800.000 AU$. Das ist ein Haufen Holz, aber James sieht in Balmain einen aufstrebenden Stadtteil Sydneys. Vermutlich hat er Recht. Bis vor einigen Jahren war Balmain noch vom Leben der Hafenarbeiter geprägt. Erst in letzter Zeit haben sich, vor allem an der Hauptstraße durch Balmain, der Darling Street, einige kleine Geschäfte und Boutiquen angesiedelt. Vor allem an den Orten mit Blick aufs Wasser wurden einige Luxusappartments gebaut. Ganz in der Nähe des Hostels gibt es ein Krankenhaus für geistig behinderte Menschen. Es ist in der Diskussion, dieser riesige Gelände mit Blick aufs Wasser ins Umland von Sydney umzusiedeln und anstelle des Krankenhauses weitere Luxusappartments zu errichten. Vermutlich wird es nicht lange dauern, bis dies geschieht. Noch setzen sich Bürgerinitiativen dagegen ein, bisher mit Erfolg. Aber diese Entwicklung wird nicht aufzuhalten sein, an einigen anderen Orten in Balmain und Sydney hat diese Entwicklung bereits stattgefunden.
Nach ca. anderhalb Stunden haben wir uns auf den Rückweg ins hostel gemacht. James hat mich gefragt, was ich noch vorhätte- ich hatte nichts geplant. James wollte mit Kim und Kate an den Strand fahren und hat mich gefragt, ob ich nicht mitwill. Klar dachte ich mir, das ist doch ne gute Idee. Als wir also im Hostel ankamen habe ich kurz meine Sachen gepackt und schon gings los. Im Bus haben wir uns einen Daypass für 15,40 $ gekauft, der es erlaubt, den ganzen Tag lang jedes beliebige öffentliche Verkehrsmittel in Sydney zu nutzen. Später habe ich dann rausgefunden, dass ein Travel Pass eigentlich die bessere Lösung ist, der kostet nämlich 33$, ist aber eine ganze Woche gültig. Bevor ich dies rausgefunden hatte, hatte ich aber schon drei oder vier Daypasses gekauft. Hinterher ist man immer schlauer…
Nachdem wir einmal in der City (Station: Town Hall) umgestiegen sind, brachte uns der Bus non-stop nach Coogee. Coogee ist einer der drei oder vier bekanntesten Stadtstrände Sydneys und ziemlich schön. Es ist ja nicht das Erste Mal, dass ich schöne Strände sehe :), denn es gibt ja auch einige in Südamerika, aber dennoch war ich glücklich, zum ersten Mal in meinem Leben in der Tasman Sea zu baden. Der Strand an sich war jetzt nicht sooooo überwältigend; natürlich schöner weißer Sand und tolle Wellen, aber relativ kurz. Für Spaziergänge also nur bedingt geeignet. Coogee ist ca. einen oder anderthalb Kilometer lang und im Norden und Süden von Felsen umgeben. Ich bin die Strecke einmal abgelaufen, hab mir dann meine Badehose angezogen und mich in die kalten Fluten gestürzt. Im Wasser habe ich mich mit Kate unterhalten. Sie hat mir dann erzählt, dass sie mit ihrer Mutter und James vor fünf Wochen aus England ausgewandert sei. Zunächst waren sie vier Wochen in Neuseeland, sind dann aber wegen der Jobangebote ihrer Mutter nach Sydney gezogen.
Während ich im Wasser war, ertönte auf einmal ein Signalton und eine Durchsage die ich
nicht richtig verstand. Mein erster Gedanke, natürlich: Shark! Aber da die anderen Menschen im Wasser nicht in Panik ausbrachen, schien wohl alles in Ordnung zu sein. Kate
sagte mir dann, dass die Aussage vor starkem Wind und wechselndem Wetter warnte. Kurz darauf trat dies dann ein und innerhalb kürzester Zeit war der Strand fast komplett leer. Die Temperatur sank um einige Grade und der Wind wirbelte unheimliche Mengen Sand auf. Mir war das anfangs noch egal, schließlich war ich 48 Stunden vorher noch in Deutschland gewesen- ich wollte den Strand genießen. Aber Kim und Kate wurde es bald zu kalt, also haben wir uns aufgemacht.
Von Coogee aus sind wir dann zu Sydneys wohl berühmtesten Strand, Bondi gefahren. In Bondi soll übrigens mal der bekannteste ekuatorianische Surf-Star “Felipons” gewohnt haben, aber vermutlich handelt es sind dabei nur um eine Legende…
In Bondi war das Wetter jedenfalls auch nicht besser und meine drei Strandbegleiter zogen sich in ein Cafe zurück. Ich wollte kein Geld ausgeben und bin dann noch etwas am Strand entlang spaziert. Da wegen des Wetters aber kaum was los war, bin ich dann mit dem Bus ins Hostel zurück gefahren und habe mich eine Weile ausgeruht. Abends bin ich dann noch schnell mit dem Bus nach Henley gefahren, dorthin, wo am nächsten Morgen mein Praktikum beginnen sollte. Die Station war ohne Probleme zu finden und nur ca. 12 Minuten busride vom Hostel entfernt. Gegen 22h war ich dann wieder im hostel, habe mir noch ein Bier genehmigt und bin dann sonnegebrannt schlafen gegangen.
Die Legende sagt sogar der große Surf-Star “Felipons” hatte sogar die größte Welle von Bondis Geschichte wie nur er kann geritten, und alle mädels wollten dann ihn heiraten und andere zärtliche Unternehmungen mit ihm durchführen. Er war aber dem Meer vergeben. Nach seinem Abzug hat er anscheinend ein vielversprechenden Substitut aus den kalten germanischen Ländern geschickt, was da wohl geschehen wird?