Kurze Bilanz nach dem ersten Monat down under
November 3rd, 2006 by yannick
Hallo zusammen,
wie ihr vielleicht bemerkt habt, gab es in den letzten Tagen ein paar Komplikationen mit
dem Blog bzw. mit der Darstellung der Fotos. Angeblich sollen diese Komplikationen in den nächsten Tagen behoben werden, allerdings kann ich solange keine neuen Bilder hochladen. Da ich scheinbar dennoch Texte veröfftlichen kann, werde ich im nun folgenden Bericht eine kleine Bilanz ziehen, was mir im ersten Monat down under so widerfahren ist. Jawoll, ich bin tatsächlich schon einen Monat hier unten; die Zeit rennt, Leute!
Bei meinem Praktikum läuft alles bestens. Die Texte für die Jingles und Station-IDs, die
ich produzieren soll, sind soweit fertig. Außerdem sind die meisten Sprecher informiert,
sodass ich bald mit den Ton-Aufnahmen beginnen kann. Ich hoffe, die Aufnahmen innerhalb der nächsten zwei Wochen abschließen zu können, um dann endlich mit der Produktion beginnen zu können. Produktion bedeutet, die eingesprochenen Texte mit Musik und Sound-Effekten an die jeweiligen Radio-Programme anzupassen und hör-gerecht zu gestalten.
Auch mit meinen Mitbewohnern verstehe ich mich bestens. Es sieht so aus, als ob in den
nächsten Wochen einige neue Mitbewohner zuziehen und andere ausziehen werden. Bei acht Leuten ist das auch kein Wunder, dass eine große Fluktuation herrscht. Da das Uni-Jahr in Australien Mitte November endet, werden viele der overseas-Studenten wegziehen und in ihre Heimatländer zurückkehren. Ich bin gespannt, welche neuen Gesichter ich dann bald hier begrüßen werde…
Mit zweien meiner Mitbewohner habe ich in den letzten Tagen das Nachtleben in Sydney
unsicher gemacht. Jan aus Deutschland und Kasuya (sprich: Kasia) aus Japan sind auch nur temporär in Sydney und versuchen, genau wie ich, möglichst viel zu erleben. Das tolle an der Stadt ist, dass man fast jeden Abend irgendwo kostenlose Gestränke ausgeschenkt bekommt- zumindest für eine gewisse Zeit. Das nenne ich wirklich “Happy Hour”.
Dienstagabend zwischen 21 und 22h gibt es beispielsweise im “The Gaff’s” in der Oxford Street Freibier. Da am Dienstag sonst relativ wenig los ist, versammeln sich hier einige partyhungrigen Menschen aus dem In- und Ausland; gegen 22h ist der Laden dann komplett voll. Vor allem Studenten und andere Menschen mit lockeren Arbeitszeiten treffen sich hier. Nach 22h werden dann lustige Saufspiele gespielt, bei denen man den einen oder anderen Pitcher (=ca. 1.1 Liter) Bier gewinnen kann. So ist es dann auch uns gelungen, einen Pitcher abzustauben. Um zu gewinnen, muss man den leeren Pitcher (aus Plastik, nicht aus Glas) so werfen, dass er aufrecht steht. Dies ist Jan unglaublicherweise gelungen; er hat seine “Beute” dann freundlicherweise mit uns geteilt. Übrigens lief in dem Club auf Riesenleinwänden die Wiederholung des Bundesliga-Krachers Bremen-Bayern (3:1), was den Abend noch besser gemacht hat, bis die Party dann so richtig los ging…
Aber nicht nur Freibier wird in Sydney kostenlos ausgeschenkt. Wer am Donnerstag zwischen 18 und 20h in der “Cargo Bar”, in der Nähe des Darling Harbour erscheint, bekommt beim Betreten der Bar zwei Freigetränk-Gutscheine in die Hand gedrückt.
In diesem Etablissement versammln sich vor allem Aussies (und deutsche Jura-Referendare), die nach getaner Arbeit den Tag bei Gin-Tonic und Lounge-Musik ausklingen lassen. Hier sollte man allerdings fancy angezogen sein, da die Damen und Herren Gäste meist in Anzug bzw. Abendkleid und in “after-work”-Partylaune erscheinen. Lange Hose und geschlossene Schuhe sind also ein Muss. Wer seine zwei Gutscheine an der Bar eingelöst hat, kann die coole Atmosphäre mit Blick auf den Darling Harbour genießen- weitere Getränke müssen allerdings selbst bezahlt werden.
Nachdem man die kostenlosen Drinks ausgeschlürft hat, kann man alternativ am Donnerstagabend um 20h ins “Friend in Hand” im Stadtteil Glebe gehen und einen fantastischen Comedy-Abend erleben. MC Wayne führt ab 20h durch den Abend und stellt die unterschiedlichsten Stand-Up Comediants aus ganz Australien vor. Insgesamt wird man fast drei Stunden lang unterhalten, zwischendrin gibts immermal kürze Pausen, in denen man an dir Bar und auf die Toilette gehen darf. Die 10$ Eintritt lohnen sich auf jeden Fall!
Ansonsten habe ich Sydney auch schon per Fahrrad erkundet. Mein Kumpel Josh, ein wasch-echter Aussie (mit polnischen Vorfahren), den ich auf irgendeiner Party kennengelernt habe, hat mir sein Rad geliehen und mir eine schöne Radroute gezeigt. Die fahrt ging von unserem Ausgangspunkt Watsons Bay (unbedingt in Google Earth suchen!), im Nordosten der Eastern Suburbs, über Bondi Juction, Centennial Park bis zu mir. Insgesamt waren wir fast zwei stunden unterwegs, sind allerdings eher langsam und vorsichtig gefahren. Bis auf das Stück um den Centennial Park (von dem ich ja letztens Fotos veröffentlicht habe), ist Fahrradfahren in Sydney nicht sehr schön und zudem ziemlich gefährlich. Die Autofahrer nehmen kaum Rücksicht, man muss häufig absteigen und über Bürgersteige klettern; außerdem stört der Smog, der bei wenig Wind schon sehr auf der Lunge lastet.
So, ich finde, ich habe erstmal genug geschrieben. Mehr gibts dann, sobald ich wieder Fotos hochladen kann…
Viele Grüße!