[inspic=132,left,fullscreen,300]In Tarma entschieden wir uns zum ersten Mal etwas ausgeprägter körperlich aktiv zu werden und eine kleine Trekkingtour zu unternehmen. Als Ziel suchten wir uns einen etwa 3800 Meter hohen Berg, direkt gegenüber der Hacienda aus, auf dessen Gipfel es noch einige Prä-Inka Ruinen gibt. Diese Tour ist, wie uns von verschiedenen Personen versichert wurde, die leichteste, die man in dieser Gegend machen kann- beinahe schon langweilig. Dass sie uns dennoch nicht so einfach fiel, mag an der fehlenden Gewöhnung an die Höhe (immerhin liegt die Hacienda auf 3000 Höhenmetern) und an der Hitze gelegen haben. Vielleicht hatte es auch etwas mit den zweieinhalb Flaschen Pisco, dem hochprozentigen, peruanischen Nationalgetränk, die wir am Vorabend geleert hatten, zu tun. Von Dominik Oepen.
Aller Anfang ist schwer
Der erste Teil unserers Aufstiegs wurde von den Klängen der Festmusik aus einem nahe gelegenen Dorf begleitet. Was gefeiert wurde und ob die Musikanten betrunken waren oder einfach nur schlecht spielten, konnten wir nicht herausfinden. So erfreuten wir uns die ersten 1,5 Stunden lang an mehr oder minder harmonischen Merengue Klängen, während wir uns keuchend und schwitzend und mit vielen Pausen den Pfad hocharbeiteten. Motiviert wurden wir von dem Ausblick, der mit jedem gewonnenen Höhenmeter besser wurde und einem Beutel voll Kokablättern, die wir als Proviant mitgenommen hatten.
[inspic=133,right,fullscreen,300]Trotz aller Anstrengungen mussten wir nach circa zwei Stunden die ersten Verluste hinnehmen und Anne und Tom zurücklassen. Das harte Studentenleben bereitet scheinbar nicht ausreichend auf körperliche Anstrengungen dieser Art vor. Doch auch für den Rest unserer Truppe wurde es noch einmal anstrengend, als auf einmal der Weg aufhörte und wir uns querfeldein weiter bewegen mussten. Wir kamen dann auf die großartige Idee, anstatt den längeren, aber leichteren Weg um den Bergrücken herum, einfach den Berg direkt heraufzuklettern. Im Nachhinein stellte sich das als gewagtes Unterfangen heraus, aber irgendwie haben wir es trotzdem geschafft.
Auf Augenhöhe mit den Gipfeln
Auf dem Gipfel wurden wir dann mit einer grandiosen Aussicht über die umliegenden Täler und Dörfer belohnt. Trotz des eisigen Windes legten wir erst einmal eine 20 minütige Pause ein, um dieses einmalige Ambiente zu genießen. Nach einer kleinen Mahlzeit und ein paar Fotos von den Ruinen ging es dann aber doch schon wieder zurück, schließlich geht hier pünktlich um 18 Uhr die Sonne unter.
[inspic=145,left,fullscreen,300]Für den Rückweg wählten wir dann die entspanntere Route. Nach einiger Zeit konnten wir auch wieder die Festmusik aus dem Dorf hören. Die Musikanten schienen in der Zwischenzeit noch ein paar Getränke mehr zu sich genommen haben, denn ihr Repertoire beschränkte sich mittlerweile auf ein einziges Lied, welches in wechselnder Qualität immer wiederholt wurde. Jungspund Sophie erwies sich als erstaunlich fit, eilte allen anderen voraus und kam eine ganze Stunde vor uns wieder in der Hacienda an. Am Fuß des Berges trafen wir noch ein paar alte, zahnlose Peruanerinnen, die uns von einem Hirsch in den Bergen erzählten. Sie merkten dann aber relativ schnell, dass es sich bei uns nicht um Großwildjäger, sondern um schlappe Studenten am Ende ihrer Kräfte handelte. Sie schickten uns dann nach Hause „para descansar“ (zum Ausruhen). Und genau das machten wir dann auch.